{Persönlich} Ein sogenanter Fehler, der mir passiert ist

Letzte Woche ist mir etwas passiert, was mir noch nie passiert ist.

 

Eine sogenannte Premiere und nicht die glorreichste, um ehrlich zu sein.

 

Und dennoch auf den zweiten Blick ist es ein super Wendepunk für mich und meine Kundinnen.

 

 

 

 

Denn ich habe tatsächlich eine Frage und Antwortsession mit meinen 36 Golden Glow Frauen verschlafen.

 

Ich habe am Abend meine Kinder ins Bett gebracht und habe mich dann selber kurz aufs Sofa gelegt.

 

Nach mehr als 90 Minuten bin ich aufgewacht, habe zum i-phone gegriffen, da es mir draussen verdächtig dunkel erschien und sah eine Textnachricht einer Golden Glow Kundin.

 

Andrea, wo bist du? Wir sind alle in der Leitung.

 

Ich bin dann aufgestanden und habe mich auf Facebook eingeloggt und da sah ich mehrere solcher Nachrichten.

 

Dann habe ich mich in meine eigene Konferenz eingewählt.

 

Vom Aufwachen bis ich online war, vergingen nur wenige Minuten. In meinem Kopf und meinem Herz war es ganz klar, was nun zu tun war.

 

Weisst du, es wäre so einfach gewesen zu sagen, dass die Technik oder das Internet leider nicht funktioniert hätte.

 

Ich sagte ihnen grundehrlich, dass ich einfach eingeschlafen war.

 

Es fühlte sich sehr richtig an. Ehrlichkeit ist immer befreiend, auf wenn man sich manchmal saublöd vorkommt.

 

Wir lachten alle lauthals und ich war sehr erleichtert, dass ich diese Erfahrung in meinem Leben machen durfte.

 

Warum ist dies denn so wichtig?

 

Weil ich immer alles wunderbar perfekt machen möchte. Weil ich mich immer ins Zeug lege. Weil ich normalwerweise der Schweizer Pünktlichkeit alle Ehre mache und immer 15 Minuten früher schon bereit/online bin.

 

Ein Wink vom Universum, denn um welche Botschaft es bei mir scheinbar wirklich geht, ist, diesen Raum des Menschseins auszufüllen und Beispiel dafür zu sein.

 

Anti- Perfektionismus am Werk!

 

Dass der Mensch zählt und ja, dass wir Fehler machen. Aber dass wir ehrlich sein dürfen und zu ihnen stehen können.

 

Wie leicht hätte ich in die Haltung der Ausrede gehen können, aber auch der SCHAM.

 

Denn wie steht man da, wenn man als Mentorin eine Session einfach verschläft?

 

Als faul? Als doof? Als Idiotin?

 

Die berühmte Scham

 

Meine Kundinnen kommen oft an diesen Punkt der Scham in ihrem Business oder Leben.

 

Jedes Mal ermutige ich sie, nicht dahin zu gehen.

  • Du musst dich für nichts schämen, was du bist.
  • Du musst dich nicht schämen, wenn deine Zahlen noch nicht so sind wie bei XY.
  • Du musst dich nicht schämen, dass du noch nicht "da" bist.

Denn wenn wir in die Scham gehen, umwickelt sie uns, wie eine Spinne ihre Beute und wir hängen fest in diesem zähen, klebrigen Netz der Selbstverachtung.

 

Ich habe etwas erfahren am eigenen Körper und im eigenen Empfinden, das sich Liebe zu mir selber nennt.

 

Ich wurde sozusagen für viele meiner Kundinnen menschlich und auch für mich selber.

 

Wir sind genug!

 

Was mich ebenso berührt hat war:

  • dass diese Frauen in meinem Kreise 45 Minuten lang in der Session blieben.
  • dass sich nach dem Call eine Kundin bei mir gemeldet hat und geschrieben hat, dass gerade dies mich sympathisch macht und dass sie deswegen sich auch so zeigen kann, wie sie ist, in aller Stärke, in aller Verletzlichkeit und sie den Weg mit mir weitergehen will, gerade deswegen.

 

Herzlichst, Andrea Hiltbrunner

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Isabel Falconer (Sonntag, 15 Mai 2016 15:52)

    Liebe Andrea,

    ich lese hier eine Weile schon still mit und bin heute tief berührt von Deinen Zeilen. Deswegen mag ich mich gerne mal bei Dir melden und vielen Dank sagen dafür, dass Du nicht nur ein wunderbare Arbeit machst, sondern vor allem auch Dich so echt und authentisch zeigst!

    Alles Liebe und auf bald,
    Isabel

  • #2

    Carina Seewald (Sonntag, 15 Mai 2016 21:01)

    Liebe Andrea,

    dein Artikel erscheint gerade zur richtigen Zeit! Für die Wahrheit braucht sich niemand zu schämen und schon gar nicht dafür was oder wer man ist.
    Ich danke dir von ganzem Herzen!

    Liebste Grüße,
    Carina

  • #3

    Edith Brandtner von Plötzlich Frei (Sonntag, 15 Mai 2016 21:55)

    Das perfekt sein wollen blockiert uns immer wieder auf unseren Wegen um vorwärts zu kommen.
    Aber warum wollen wir unbedingt perfekt sein. Gerade das nicht Perfekte macht uns doch sympathisch. Und wie man sieht, war es bei dir auch so. Wieder ein Beweis, dass man nicht perfekt sein muss. Man soll das machen was sich gut anfühlt.
    Danke, dass du uns deinen kleinen Fehler mitgeteilt hast. Damit zeigst Du, dass jeder richtig ist, sowie er ist.
    LG
    Edith

  • #4

    (Sonntag, 15 Mai 2016 23:07)

    Liebste Andrea...
    ich muss immer noch lachen über den Moment als ich dich auf einmal hörte.. da iss se.. hab ich laut gesagt.., wie gut tat es, dass du nicht eine Litanei von Entschuldigungen hervorbrachtest, sondern uns lachend erzähltest, dass es dir leid täte, jetzt aber auch hellwach und ausgeruht für unsere Fragen... umd was für eine gehaltvolle Session war das....
    und weisste, ebenso war echt klasse zu erfahren, wie wir uns als Gruppe allein inspirieren und tragen können... wunderbares Erleben
    Herzensdank du Herzensliebe

  • #5

    (Sonntag, 15 Mai 2016 23:12)

    und nochmal ich..
    weisste was, irgendwie hat es in mir geschnackelt und ich lass mich leichter so sein, wie ich bin.. fleissig, müde, witzig, ungeduldig, zentriert, wild, sanft... auch wenn es nicht immer klasse ist, es ist einfach ich... und es nimmt den Druck weg, also immer mehr und das ist schön..

  • #6

    Katrin (Dienstag, 24 Mai 2016 11:21)

    Liebe Andrea!
    Wunderbar! Immer wieder auf's Neue erleichternd. Als ich Deinen Artikel las, dachte ich an eine Situation vor wenigen Jahren: ich hatte damals ein Tanzstück choreographiert, wir hatten es sehr erfolgreich aufgeführt und die TänzerInnen liessen mich direkt und indirekt wissen, auch später noch, dass sie sehr enttöuscht waren, dass ich keine kleine Tournee organisiert hatte oder wir das Stück auf Festivals zeigen würden etc. So saß ich dann an einer email an einer der besagten Tänzerinnen und war schon am Ansetzen warum ich dies nicht gemacht hatte...und auf einmal brach sich in meinem Körper etwas Bahn, Spannung fiel ab und ich schrieb: 'Weisst Du, ich habe in diesemBereich lange gearbeitet und manchmal gegen Windmühlen gekämpft und ich kann einfach nicht mehr. Das ist es noch, was ich zu geben hatte.' Mein ganzer Körper war frei und jubilierte.....! Es war auch gut mir selbst gegenüber so ehrlich zu sein! ;-) Danke Dir für die Erinnerung! Katrin

  • #7

    Andrea Hiltbrunner (Dienstag, 24 Mai 2016 11:40)

    Wow Katrin, das ist kraftvoll! Ein JA zu dir!!! Herzensgruss, Andrea

  • #8

    Katrin Hill (Dienstag, 24 Mai 2016 12:17)

    Du hast so recht Andrea. Ehrlich zu sein macht einen erst richtig stark. Zu seinen Fehlern zu stehen, ist entscheidend wenn man sich selbst wohl fühlen möchte!