Meine Berufung ist eine Art Coming- Out

Vor einigen Jahren war ich während einem Coming-Out live mit dabei. Während der Theaterimprovisation mit Marcel Marceau stand mein Mitschüler auf den Tisch und schrie, dass er Männer liebe. Es war eindrücklich, denn erstens schrie er es aus Leib und Seele aus sich heraus und zweitens blieben wir Zuschauer ganz ruhig. Denn für uns alle war es das Logischste der Welt.

Für Eric war es eine Befreiung, zu sich zu stehen und zu merken, dass wir ihn so mochten, wie er war. Sein Glück war unser Glück. Für alle ein wunderbares Erlebnis.

 

Im Moment fühlt sich mein Leben auch nach Coming- Out an. Ich stehe auf der Klippe, schaue in die Tiefe. Ich wage den Sprung, denn ich weiss, dass das Netz erscheinen wird.

 

Seit ich mich erinnern kann, konnte ich mich in den Menschen hinein fühlen, als wäre es das Natürlichste der Welt. Mit 18 Jahren kaufte ich mir eine astrologische Berufsanalyse. In dieser stand, dass ich hellsichtige Fähigkeiten hätte, meine Berufung ins Gebiet der Heilerin, Lehrerein und Tätigkeiten im künstlerischen und ästhetischen Bereich reicht.

 

Ich war damals in der Ausbildung zu Lehrerin und besuchte nebenher die Kunstgewerbeschule. Der Rest machte mich ziemlich nervös. Wer will schon hellsichtige Fähigkeiten haben? Im lila Gewand umher wandeln? Oder gar irgendwelche Wässerchen in der Badewanne panschen? Ich habe es verurteilt und abgelehnt. Es passte nicht in meine Familie und ehrlich gesagt, hatte ich panische Angst davor.

 

So beschloss ich für viele weitere Jahre, dass es sich um einen Druckfehler handelte!

 

Den roten Faden erkennen:

Wenn ich mit fast 40 auf mein Leben zurück blicke, sehe ich, wie sich alles schön ineinandergefügt hat und die Puzzleteile zusammen passen. Die Ereignisse und Fähigkeiten der letzten Monate zeigen mir deutlich, dass es an der Zeit ist, mich und meine Berufung voll ganz zu umarmen. Ich fühle mich wie Eric.

 

Denn es ist wahr. Ich kann sehen und spüren, was bei den andern gerade passiert. Ich sehe, was sie in ihrem Leben brauchen oder welches ihr Weg ist. Meine Kundinnen kennen diese Botschaften natürlich und finden sie jedesmal so hilfreich und sind dankbar dafür. Sie können mich Dinge fragen und ich bekomme Visionen, Bilder und Worte. Es ist die Sprache der Seele und des Herzens. Dinge kommen an die Oberfläche, welche bereit sind, gelebt und gesehen zu werden. Ich nenne diese Botschaften Soulmessages.

 

Das Suchen nach dem richtigen Weg verkürzt sich. Es gibt kein „man sollte“ sondern ein „Du und deine Wahrheit“. Wir setzen dort an, wo der Mensch steht. Es braucht kein Grübeln mehr, sondern einfach bei sich sein. Zu sich kommen. Bei sich ankommen.

 

Jedesmal löst es bei meinen Kundinnen enormes Glück aus. Ein Gefühl, endlich alles zu erkennen und zu verstehen.

Die eigene Berufung erkennen:

Ein Beispiel von letzter Woche:

Andrea konnte ihre Berufung nicht sehen und buchte deshalb ein Mentoring bei mir. Sie dachte sie sei langweilig und hätte keine wahre Passion, geschweige eine Mission oder Vision für ihr Leben. Purer Durschnitt halt. Ich habe mich dann mit ihr verbunden und geguckt, Heraus kam eine sehr klare Aufgabe. Es sprudelte förmlich. {Ich nahm es als mp3 auf.}

 

30 Minuten später schickte sie mir ihr Feedback:

"Liebe Andrea, ich habe es mir angehört und könnte die ganze Welt umarmen! Danke! Danke! Danke! Genau damit möchte ich mich von Herzen gerne beschäftigen! Und ich weiss es jetzt, in diesem Moment, ganz sicher: DAS ist meine Leidenschaft. Einfach nochmals ganz herzlichen Dank für diese Freude!!!" Andrea

 

Den Mut, es als Gabe anzuerkennen:

Und diese Erlebnisse sind es, die mich heute mutig sein lassen, dazu zu stehen. Es fühlt sich so an, als hätte ich nie etwas anderes getan.

Ich habe den Mut, es als Gabe zu sehen. Die Botschaften kommen aus Liebe und sind bodenständig. Meine Angst, als seltsame esoterische Tante anzusehen zu werden, schmilzt.

Und Scheiterhaufen sind Schnee von gestern.

 

Weisst du, jeder von uns hat einen Plan, etwas Besonderes, was er gut kann. Dies nicht zu leben, ist sehr schade. Durch deine Berufung hilfst du andern.

 

Den Sprung nicht zu wagen, würde bedeuten, nicht voll und ganz zu sich zu stehen oder gar das Innerste zu unterdrücken.

Und dennoch sind so viele darauf getrimmt, sich nicht so zu zeigen, wie sie sind.

 

Denn wir alle haben Angst:

• von andern verurteilt zu werden.

• dass uns jemand dann verlässt oder hängen lässt.

• dass wir nicht "normal"sind.

 

Sich verletzlich zu zeigen löst Bauchweh aus.

Doch den Schritt zu wagen, fühlt sich befreiend an.

Für mich persönlich gibt es nichts Schöneres, als diese Arbeit.

Und das ist definitiv Glück hoch zwei.

 

• Wir sind, wie wir sind!

• Es ist, wie es ist!

 

Was sich jetzt verändern wird? Wir werden sehen. Wichtig war, es anzuerkennen und zu springen!

 

Ein Toast auf alle Mutigen dieser Welt!

 

Herzlichst, Andrea Hiltbrunner

 

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